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Die größten Zecken-Mythen

Weges- und Feldränder, Wiesen oder Wälder sind beliebte Orte, an denen sich Zecken gern aufhalten.

Weges- und Feldränder, Wiesen oder Wälder sind beliebte Orte, an denen sich Zecken gern aufhalten.

Zu den kleinen Spinnentieren kursieren einige Informationen, doch nicht alle sind korrekt. Wie sieht es beispielsweise damit aus, dass sich Zecken von Bäumen fallen lassen? Oder nur in ländlichen Gegenden vorkommen? Die sieben verbreitetsten Zecken-Mythen und ihre Aufklärung finden Sie hier!


1. Zecken-Mythos: Zecken lassen sich von Bäumen auf ihren Wirt herabfallen

Immer noch verbreitet ist die Annahme, dass Zecken auf Bäumen leben und sich von dort auf Menschen herabfallen ließen. Das stimmt jedoch nicht. Stattdessen sollten Wanderer sich im Gebüsch, hohem Gras oder Unterholz in Acht nehmen – denn dort halten sich Zecken bevorzugt auf. Beim Vorübergehen werden die kleinen Blutsauger von kleinen Ästen, Gräsern oder Blättern abgestreift. Die Zecken können dann auf dem Körper zu einer geeigneten Stelle krabbeln, um an ihre Nahrung – menschliches Blut – zu kommen.

2. Zecken-Mythos: In Städten ist man vor Zecken sicher

Viele Stadtmenschen wiegen sich in der Sicherheit, dass Zecken nur in ländlichen Gegenden oder in der unberührten Natur anzutreffen sind. Das ist jedoch nur ein Mythos – denn auch in Städten gibt es Grünanlagen, Gärten und Parks, in denen sich die kleinen Parasiten wohlfühlen. Beim Ausflug ins Freibad oder ähnlichem ist es daher sinnvoll, sich mit einem Zeckenspray zu schützen.

3. Zecken-Mythos: Die kleinen Blutsauger sind nur im Sommer aktiv

Ebenfalls ein verbreiteter Mythos ist die Aussage, dass Zecken lediglich im Sommer und vielleicht noch im Frühling aktiv sind. Tatsächlich hängt ihre Aktivität von der Lufttemperatur ab: Ab einer Temperatur von sieben Grad Celsius sind sie in der Regel aktiv, als „Zeckensaison“ gelten daher die Monate März bis Oktober. Doch auch in milden Winterphasen ist nicht auszuschließen, dass Zecken unterwegs sind.

4. Zecken-Mythos: Ein Zeckenbiss ist ungefährlich, solange ich geimpft bin

Dieser Mythos trifft teilweise zu, denn gegen die durch Zecken übertragene Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) gibt es eine Schutzimpfung. Sie wird besonders Personen empfohlen, die in einem FSME-Risikogebiet leben oder in eines verreisen. Daneben können Zecken jedoch auch die Infektionskrankheit Lyme-Borreliose übertragen, gegen die es bisher keine Impfung gibt. Zudem kann es in manchen Fällen zu einer Allergie auf den Zeckenbiss kommen. Ungefährlich ist ein Zeckenbiss daher auch mit einer Impfung nicht.

5. Zecken-Mythos: Zecken am besten mit einer Drehbewegung entfernen

Wer zum Entfernen der Zecke zu einer Zeckenzange greift, ist schon auf dem richtigen Weg. Dass sich die Zecke am besten mit einer Drehbewegung entfernen lässt, ist dagegen ein Mythos – denn dabei können Teile des Parasiten in der Haut verbleiben, beispielsweise der Kopf. Daher am besten die Zecken mit einer Zeckenzange vorsichtig herausziehen oder eine spezielle Zeckenkarte verwenden.

6. Zecken-Mythos: Statt Zeckenzange sind auch Klebstoff, Öl und Nagellackentferner geeignet

Hausmittel erfreuen sich bei vielen Menschen großer Beliebtheit. So sollen statt einer Zeckenzange auch Mittel wie Klebstoff, Öl (zum Beispiel Teebaumöl) oder Nagellackentferner geeignet sein, um den Blutsauger zu entfernen. Dabei handelt es sich jedoch um einen Zecken-Mythos, der sogar ein gewisses Risiko birgt. Die Zecke gerät bei dieser „Behandlung“ in Stress und kann infolge dessen ihren Darminhalt in die Wunde abgegeben. Das wiederum kann unter Umständen das Risiko einer Infektion erhöhen.

7. Zecken-Mythos: Zecken beißen ihren Wirt, es heißt ja schließlich Zeckenbiss

Zecken beißen ihren Wirt, um an ihre Nahrung zu kommen? Das stimmt leider nicht, denn auch der Zeckenbiss ist streng genommen ein Mythos – denn tatsächlich trinken die Parasiten das Blut über einen Saugrüssel. Allerdings haken sich Zecken mithilfe kleiner Widerhaken fest, daher sind sie nicht so leicht zu entfernen. Der Wirt spürt von dem Stich und dem Festhaken in der Regel nichts, da der Speichel von Zecken betäubend wirkt. Daher ist es wichtig, sich nach einem Ausflug in die Natur stets gründlich nach Zecken abzusuchen.