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Tritt Borreliose zu einer bestimmten Jahreszeit auf?

Die Lyme-Borreliose wird in Deutschland hauptsächlich durch den gemeinen Holzbock, Ixodes ricinus, übertragen.

Grundsätzlich sind Zecken ab circa 7°C aktiv, demnach also eher im Frühjahr, Sommer und Herbst. Das erklärt sich daher, dass in der wärmeren Jahreszeit die Zecken aktiver sind als im Winter. Um sich zu schützen, sollten Personen, die sich im Freien aufhalten, daher besonders


  • im Wald
  • beim Durchqueren von hohen Gräsern oder niedrigen Büschen und Sträuchern

vorsichtig sein, denn hier können die Tierchen lauern.

Tatsächlich gibt es eine besondere Gefahr, sich in den Monaten von März bis Oktober zu infizieren.

Jahreszeit nicht alleine ausschlaggebend

Jedoch ist die landläufige Meinung, Zecken kämen im Winter nicht vor, auch nicht richtig. Zwar sind Zecken bei kühleren Temperaturen weniger aktiv, sie können aber auch im Winter auftreten und Wirte befallen. Vor allem in milden Wintern besteht ein solches Risiko. Da der Winter 2018/19 nicht sehr kalt war und wir dieses Jahr wieder einen sehr warmen Sommer hatten, besteht auch noch die Gefahr, sich bis in den Winteranfang hinein eine Zecke zu fangen.

Daher gilt auch im Spätherbst/Frühwinter sich unbedingt nach einem Spaziergang durch einen Wald oder Untergehölz unbedingt sorgfältig abzusuchen. Vor allem Kinder sollten Sie gründlich kontrollieren. Häufig krabbeln die Zecken noch für einige Zeit auf der Kleidung oder dem Körper herum, bevor sie sich festsaugen. Sollten Sie den Holzbock während dieser Zeit entdecken, können Sie einen Zeckenbiss verhindern und damit auch die Gefahr einer Übertragung der Erreger, die die Lyme-Borreliose hervorrufen können.

Zeitpunkt des Auftretens der Infektion unterschiedlich

Ein weiterer Umstand macht die Einordnung der Infektion ebenfalls schwierig: Die Dauer vom Biss bis zum Ausbruch der Krankheit kann sehr unterschiedlich sein.

Einige Betroffene zeigen schon wenige Tage nach der Infektion Symptome, andere erst nach Jahren. Es ist also durchaus möglich, dass eine Zecke die Borrelien im Frühjahr übertragen hat, die Krankheit aber erst im Winter merklich ausbricht. Laut Statistiken zufolge tritt die Mehrheit der Infektionen allerdings von Juni bis September auf. Damit zeigt sich durchaus eine gewisse Häufigkeit zu einer bestimmten Jahreszeit.

Infektion und Region

Hinzu kommt, dass die Zecken im Bundesgebiet unterschiedlich häufig das Bakterium, das die Lyme-Borreliose auslöst, in sich tragen. In einigen Regionen sind nur 5 Prozent der Zecken Träger des Bakteriums, in anderen bis zu 35 Prozent.

Unser Tipp: Sollten Sie von einer Zecke gebissen werden, entfernen Sie das Tier schnellstmöglich und überprüfen Sie dann, ob Ihr Wohngebiet ein Risikogebiet für Lyme-Borreliose ist. Unter Umständen kann es auch sinnvoll sein, dass Tier aufzubewahren. Einige Ärzte bieten an, die Zecke auf die Bakterien zu überprüfen. So können Sie herausfinden, ob überhaupt eine Gefahr besteht, an der Lyme-Borreliose zu erkranken.

Aber auch dann, wenn die Zecke, die Sie gebissen hat, nachweislich mit dem Bakterium infiziert ist, besteht kein unmittelbarer Grund zur Panik. Nur etwa 5 Prozent der Stiche einer Zecke, die das Bakterium enthält, führen auch zu einer Infektion. Das hängt auch mit der Zeit zusammen, die die Zecke am Wirt saugen konnte.

Experten gehen davon aus, dass die Bakterien nämlich nicht sofort mit dem Biss übertragen werden. Erst ungefähr 12 bis sogar 24 Stunden nach dem ersten Biss, werden die Krankheitserreger auf den Wirt übertragen und die Gefahr einer Lyme-Borreliose steigt. Allerdings entwickeln nur eta 2 Prozent der Menschen, die von einer infizierten Zecke gebissen wurden, auch tatsächlich Symptome einer Lyme-Borreliose.

Trotzdem ist es wichtig, unsere Tipps zu Verhaltensweisen zu beherzigen und Zecken so schnell wie möglich aus dem Körper zu entfernen.