Zecken Info
Die Zecken gehören zu den Milbentieren und sind Parasiten, die sich ausschließlich von dem Blut ihrer Wirte ernähren. Unter der Bezeichnung „Zecke“ werden weltweit über 900 Arten zusammengefasst, die hauptsächlich in die Gruppen Lederzecken und Schildzecken unterteilt werden.
Der Unterschied zwischen einer Zecke und einem Holzbock
Die Bezeichnungen Zecke und Holzbock werden, nicht ganz zu Unrecht, häufig synonym gebraucht. Während Zecke der Oberbegriff der Ordnung ist, unter dem alle Zeckenarten zusammengefasst sind, ist der Holzbock eine spezifische Unterart. Der Holzbock, wissenschaftlich als Ixodes ricinus oder Gemeiner Holzbock bekannt, gehört zu den Schildzecken und ist sehr weit verbreitet. Da er sowohl Haustiere als auch Menschen befällt und häufig Krankheiten überträgt, ist er auch eine der bekanntesten Zeckenarten.
Zecken können auch andere Krankheiten übertragen
Da Zecken im Laufe ihres Lebens mehr als einen Wirt stechen können, übertragen Sie häufig Erreger und Krankheiten zwischen Tieren und Menschen. Dazu gehört die Borreliose, welche die Lyme-Krankheit aber auch das Rückfallfieber auslösen kann. Allerdings sind nur circa 5 bis 35 Prozent der Zecken mit Borrelien befallen. Nach bisherigen Erkenntnissen tritt in Deutschland nach einem Zeckenstich nur bei etwa 1,5 bis 6 Prozent der Betroffenen eine Borreliose-Infektion auf. Eine weitere durch Zecken übertragbare Krankheit ist FSME, die Frühsommer-Meningoenzephalitis. Daneben können aber auch Rickettsiosen, Ehrlichiose und Babesiose übertragen werden. Liegt ein Zeckenstich vor und treten in dessen Folge Symptome auf, sollte daher schnellstmöglich ein Arzt aufgesucht und dieser über den Zeckenstich informiert werden. Nur so können Krankheiten frühzeitig erkannt und effektiv behandelt werden.
Zu welcher Jahreszeit sind Zecken aktiv?
Wenn das Thermometer auf 7°C klettert, ist das der Startschuss für die Zeckensaison. In milden Wintern kann das bereits im Januar der Fall sein, in anderen Jahren werden die Parasiten erst im Frühjahr aktiv. In sehr heißen, trockenen Sommern nimmt die Aktivität der Zecken zunächst etwas ab, bevor sie sich im Herbst wieder steigert. Bleibt es auch noch spät im Jahr relativ warm, können die Zecken bis in den Dezember aktiv sein. Viel wichtiger als der Kalender ist also das aktuell herrschende Klima.
Wo befinden sich Zecken?
Zecken befinden sich immer da, wo auch ihre jeweiligen Wirte anzutreffen sind. Da einzelne Zeckenarten verschiedene Wirtstiere bevorzugen, halten sie sich auch an verschiedenen Orten auf. Zudem benötigen einige Zeckenarten, wie beispielsweise die Braune Hundezecke, ein wärmeres und feuchteres Klima und sind daher vermehrt in den tropischen und subtropischen Gebieten anzutreffen.
Zeckenreiche Regionen
Zecken sind im Allgemeinen Wärme liebende Parasiten, daher gibt es in Deutschland ein Nord-Süd-Gefälle der Zeckenhäufigkeit. Durch milde Winter können sich aber auch zahlreiche Zecken in nördlichen Regionen finden, da mehr Tiere die kühle Jahreszeit überleben.
Beliebte Orte
Zecken halten sich vor allem an Orten auf, die häufig von geeigneten Wirten besucht werden. Weges- und Feldränder, Fußwege, Gärten und Parks sind daher deutlich dichter von Zecken besiedelt, als – wie lange Zeit angenommen – die meisten Wälder. Auch der Glaube, Zecken ließen sich von Bäumen auf ihre Opfer fallen, konnte widerlegt werden. Tatsächlich lauern die meisten Zecken geeigneten Wirten im Gras auf, sitzen an Sträuchern und an den äußeren Zweigen des Gebüschs. Hier strecken sie die vorderen Gliedmaßen aus und warten darauf, sich an vorbeigehenden Menschen und Tieren festhalten zu können. Andere Zeckenarten sind eher Jäger als Lauerer und suchen aktiv nach Wirten. Auch diese sind aber durchaus nicht nur auf Bäumen anzutreffen, sondern nur etwa bis zu einer Höhe von 150 cm. Zudem ziehen die meisten Zecken einen schattigen, feuchten Warteplatz vor. In der direkten Sonne sind sie seltener zu finden. Hohes Gras, das auch tagsüber nicht vollständig abtrocknet, dichte Gebüsche und Laubhaufen werden bevorzugt.
Zeckenschutz
Die beste Möglichkeit Zecken aus dem unmittelbaren Umfeld fern zu halten, ist eine zeckenunfreundliche Gestaltung der Umgebung und der persönliche Schutz gegen die Parasiten.
- Meiden Sie dunkle, feuchte Ecken im Garten und halten Sie den Rasen möglichst kurz. Sorgen Sie dafür, dass auch Balkon und Terrasse möglichst sonnig und trocken sind.
Schützen Sie sich und Ihre Haustiere mit sogenannten Repellents, also Mitteln, die abschreckend auf Zecken wirken. Für Hunde und Katzen bietet der Handel Halsbänder, Shampoos und Lösungen an. Für Menschen sind Lotionen, Cremes und Sprays erhältlich. - Tragen Sie Kleidung, die möglichst viel Haut bedeckt und enge Bündchen hat. Das erschwert den Zecken zur Haut durchzudringen. Helle Stoffe erleichtern es zusätzlich, Zecken zu entdecken und zu entfernen, bevor sie zustechen können.
- Legen Sie im Garten Zeckenrollen aus. Diese töten Zecken mithilfe von Mäusen ab. Suchen Sie sich und Ihre Haustiere zudem nach Spaziergängen und Arbeiten im Freien gründlich auf Zecken ab. So können diese nicht unbemerkt in der Wohnung abfallen. Außerdem treten Stiche so seltener auf.
- Eine Zeckenimpfung schützt zwar nicht vor Zeckenbissen, aber vor der zeckenübertragenen Krankheit FSME.
- Zeckenbiss – Was tun?
Mehr Informationen zu den wichtigen Maßnahmen nach einem Zeckenbiss lesen Sie im Artikel Zeckenbiss – Was tun?
Zecken richtig entfernen
Mehr Informationen zur Entfernung von Zecken lesen Sie im Artikel Zecken richtig entfernen
E-Book Ratgeber – Zecken richtig entfernen
6 Techniken und Hilfsmittel, um eine Zecke zuverlässig zu entfernen.
Bebilderte Schritt-für-Schritt Anleitung für Anfänger.
Videobeitrag: Wie gefährlich sind Zecken und Co?
In der ZDF-Fernsehdoku erhalten Sie viele Hintergrundinfos zu Zecken und zeckenübertragenen Krankheiten. Veranschaulicht wird dies durch Fallbeispiele von Betroffenen. Im weiteren Verlauf der Doku geht es um neue medizinische Ansätze zur Borreliose-Impfung.