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Borreliose und FSME

Planen Sie für Ihren Urlaub unbedingt einen Zeckenschutz mit ein!

Außer in Süddeutschland, besteht auch im Urlaub in Nord- und Osteuropa ein erhöhtes Risiko für FSME. Eine vorsorgliche Impfung ist aus diesem Grund unbedingt zu empfehlen. Insbesondere wegen der Gefahr von Borreliose ist ein Schutz vor Zecken sehr wichtig.


Wenn die Temperaturen steigen (7° Celsius und mehr), werden auch die Zecken wieder aktiv. Wenn Sie sich dann in den risikoreichen Regionen in der Natur aufhalten, müssen Sie sich vor Zeckenbissen in Acht nehmen. Nur so können Sie einer sogenannten Frühsommer-Meningoenzephalitis (kurz FSME), sowie einer Lyme-Borreliose vorbeugen. In Deutschland gelten bisher 146 Landkreise als FSME-Risikoareale. Dazu kommen noch Gebiete in Österreich  und vielen Ländern in Teilen im Norden und Osten Europas. Borreliose ist auf der ganzen Welt verbreitet. Insbesondere wenn Sie einen Camping- oder Outdoor-Urlaub planen, sollten Sie an Zeckenschutz und eine FSME-Impfung denken. Dazu rät auch das Centrum für Reisemedizin (CRM).

Die baltischen Staaten, der Süden Skandinaviens, Tschechien und Russland zählen zu den Ländern mit dem höchsten FSME-Risiko. Bei uns in Deutschland sind besonders Südhessen, Bayern und Baden-Württemberg betroffen. Professor Tomas Jelinek vom CRM sagt:

„Hierzulande sind im Zeitraum von 2002 bis 2016 4128 Menschen an FSME erkrankt, wobei die Zahlen der Erkrankten jährlich stark schwanken. 2016 waren es mit 348 Erkrankungen 51 Prozent mehr als im Vorjahr mit 219.“

tick-453813_640Bei Lyme-Borreliose liegen hingegen keine genauen Studien, sondern lediglich Schätzungen vor, denn hier besteht keine Meldepflicht. Das Nationale Referenzzentrum für Borrelien mit Sitz in Bayern hat geschätzt, dass deutschlandweit jährlich zwischen 60.000 und 100.000 Menschen neu erkranken. Häufig wird die Diagnose nicht sofort gestellt, denn die Symptomatik ist weitreichend und trifft auch auf andere Erkrankungen zu. In seltenen Fällen kann es zu Myokarditis, Neuroborreliose oder chronischer Lyme-Arthritis kommen.

Bisher gibt es keine Impfung gegen Borreliose

Bisher kann man sich nicht gegen Borreliose impfen lassen. Borrelien kommen in sämtlichen gemäßigten Klimazonen auf der Nordhalbkugel vor. Jelinek rät: „Wer sich in Borrelien- und FSME-Verbreitungsgebieten viel im Freien aufhält, sollte sich vor Zecken schützen und gegen FSME impfen lassen“.

Wo lauert die Gefahr?

Nicht nur bei Spaziergängen im Wald oder beim Camping sind Zecken eine Gefahr, sondern auch in heimischen Gärten, auf Spielplätzen, Hinterhöfen und Mauerstreifen. Die Verbreitung erfolgt dazu über Vögel, Hunde, Katzen und Nagetiere. Es kann darüber hinaus vorkommen, dass zum Beispiel Ihr Hund eine Zecke mit in die Wohnung trägt.

FSME-Schutzimpfung

Um einen umfassenden Schutz gegen FSME zu erhalten, werden drei Impfdosen verabreicht. Dabei muss zwischen der ersten und zweiten Dosis ein Mindestabstand von zwei Wochen liegen. Zwischen der zweiten und der dritten Dosis müssen dann mindestens fünf – zwölf Monate abgewartet werden.

Wenn Sie kurzfristig einen Urlaub planen, ist auch ein Schnellschutz in einem Abstand von zwei Wochen zwischen zwei verabreichten Dosen machbar. Abhängig davon wie alt Sie sind, muss diese Impfung alle drei bis fünf Jahre wieder aufgefrischt werden.

Beherzigen Sie in jedem Fall gewisse Schutzmaßnahmen in Sachen Zecken:

  • Ziehen Sie bei Spaziergängen lange Hosen an.
  • Tragen Sie geschlossene, am besten knöchelhohe Schuhe.
  • Suchen Sie sich gegenseitig nach einem Ausflug in die Natur auf Zecken ab.
  • Schauen Sie insbesondere in Achselhöhlen, Kniekehlen, im Bauchnabel, in Hautfalten, im Ohrmuschelbereich und im Schambereich nach.

Was tun, wenn sich doch eine Zecke festgesetzt hat?

Bedenken Sie, dass es wichtig ist, die Zecke so schnell wie möglich von Ihrem Körper zu entfernen. Je schneller es Ihnen gelingt, umso geringer ist auch die Wahrscheinlichkeit an einer Borreliose-Infektion zu erkranken. Nehmen Sie sich zur Entfernung eine feine Pinzette zur Hand und setzen Sie so dicht an der Haut wie möglich an. Ziehen Sie die Zecke am Kopf schließlich heraus und überprüfen Sie, ob nichts in der Haut zurückgeblieben ist.

Vermeiden Sie eine Quetschung des Tieres, denn sonst scheidet diese ein mit Erregern behaftetes Sekret aus. Desinfizieren Sie die betroffene Stelle anschließend gründlich. Schauen Sie im Anschluss immer von Zeit zu Zeit, wie die Einstichstelle ausschaut. Wenn sich ein typischer roter, runder Kreis um die Stelle, an der die Zecke saß bilden sollte, suchen Sie am besten sofort einen Arzt auf. Dieser wird Ihnen vermutlich ein geeignetes Antibiotikum verordnen.