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Zeckenbiss – Was tun?

Nach einem Zeckenstich, oder wie er im Volksmund häufig genannt wird „Zeckenbiss“, ängstigen sich viele Betroffene vor den möglichen Folgen. Krankheiten wie FSME und Borreliose sind die Gründe für die verständlichen Bedenken. Wer aber schnell und richtig vorgeht, muss sich wegen diesen Infektionen nicht sorgen.
Nach dem Zeckenbiss – Was tun?

Wichtig ist in erster Linie, die Zecke schnell aufzuspüren. Das ist aber nicht immer einfach. Zecken und deren Nymphen sind in einigen Fällen gerade einmal 1,5 Millimeter groß und flach, wenn sie noch kein Blut gesogen haben. Zudem sitzen sie vornehmlich in schwierig einzusehenden Bereichen, wie den Kniekehlen, auf behaarten Arealen, hinter den Ohren oder in der Leiste – eben überall da, wo es warm und feucht und die Haut dünn ist. Aufgrund ihrer winzigen Ausmaße können sie auf den ersten Blick für einen kleinen Leberfleck gehalten werden. Hier gilt es also: Besser zweimal hinsehen und wenn nötig mit einem Vergrößerungsglas und der Taschenlampe arbeiten. Ratsam ist es außerdem, sich von einer zweiten Person absuchen zu lassen.
Wird hierbei tatsächlich eine Zecke gefunden, muss diese schnellstmöglich entfernt werden. Denn Keime überträgt sie erst nach mehreren Stunden des Blutsaugens. Je früher sie aus der Haut kommt, desto geringer ist also die Gefahr zu erkranken.


 

Die Zecke entfernen – aber richtig

Mit Hilfe einer Pinzette lassen sich Zecken entfernen.

Mit Hilfe einer Pinzette lassen sich Zecken entfernen.

Lange Zeit hielt sich die gängige Methode des Erstickens. Die Zecke und Stichstelle wurde dick mit Öl oder Fettcreme bestrichen, der Parasit erstickte und ließ sich dann einfacher aus der Haut ziehen. Im Todeskampf gibt die Zecke allerdings erst recht jene Krankheitserreger in die Wunde ab, die FSME und Borreliose auslösen können. Damit ist die Zecke dann zwar weg, das Risiko zu erkranken aber deutlich erhöht.
Sinnvoll ist es, mit einer Zeckenkarte oder spitzen Pinzette zu arbeiten. Auch mit diesen darf der Körper des Schädlings jedoch nicht gequetscht werden. Es muss also vorsichtig vorgegangen und unterhalb des Körpers angesetzt werden. Lässt sich der Parasit nicht selbst entfernen, sollte schnell ein Arzt aufgesucht werden. Dieser kann andere Instrumente einsetzen und hat damit höhere Erfolgschancen.

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Der Zeckenkopf ist abgerissen – Was nun?

Weil sich Zecken bei einem Biss in der Haut verankern, kann es bei der Entfernung durchaus zum Abreißen des Kopfes kommen. Dieser bleibt dann in der Stichstelle stecken und lässt sich nur durch einen Arzt entfernen. Der Kopf selbst ist wenig bedenklich. Da er ein Fremdkörper ist, wird sich der menschliche Körper entweder mit einer Entzündung an der Wunde behelfen, bei dem der Kopf durch Sekrete ‚herausgespült‘ wird. Oder es erfolgt eine Schorfbildung und der Kopf fällt mit diesem Wundverschluss ab. Nur in seltenen Fällen verkapselt er sich in der Haut und wird erst nach langer Zeit abgebaut.
Bedenklich ist jedoch, dass der Speichel der Zecke auch ohne Körper noch Erreger abgeben kann. Das Infektionsrisiko kann also erhöht sein.

Normale Rötung oder Wanderröte? – Wann muss ich zum Arzt?

Der Zeckenbiss selbst, die Manipulation der Haut während der Entfernung – es ist ganz normal, dass die Haut an der Stichstelle gerötet ist. Eine normale Rötung klingt, wie bei anderen Insektenstichen auch, nach wenigen Tagen ab. Eine Wanderröte entsteht hingegen erst nach einigen Tagen, vergrößert sich und wandert von der Stichstelle weg. In diesem Fall sollte umgehend ein Arzt aufgesucht und über den Zeckenbiss informiert werden. Gleiches gilt, wenn ab dem fünften Tag nach dem Stich grippeähnliche Symptome auftreten – denn sowohl Borreliose als auch FSME benötigen mindesten fünf Tage zum Ausbruch und äußern sich anfangs durch Fieber und Gliederschmerzen.

Generell gilt: Die Ruhe bewahren. Schnelles und bedachtes Vorgehen sind sinnvoll, Panik hingegen nicht.